Nach all den gestiegenen Belastungen werden Sozialbetreuungsberufe weitgehend vergessen!
Wien (OTS) – Im Zuge der geplanten Pflegereform ist u.a. gerade der Entwurf eines Bundesgesetzes über einen Zweckzuschuss an die Länder für die Jahre 2022 und 2023 für die Erhöhung des Entgelts in der Pflege in Begutachtung gebracht worden. In diesem Gesetzesentwurf sind jedoch die meisten Sozialbetreuungsberufe wie etwa Behindertenbetreuer:in, Altenhelfer:in oder Heimhilfe bis dato überhaupt nicht berücksichtigt!
Diese Berufsgruppen befinden sich sowieso schon im unteren Lohn-bzw. Entgeltbereich und sind durch steigende Arbeitsbelastungen und zunehmend unerträglich werdende Arbeitsbedingungen permanent an der Belastungsgrenze.
Hatte es nicht während der Spitze der Corona-Krise geheißen „koste es, was es wolle“, wurden da nicht Milliarden von Steuermitteln an Firmen ausgeschüttet, ungeachtet dessen, ob diese vermögend sind oder nicht? Wieso wurden Angehörige der Gesundheits-, Pflege- und Sozialbetreuungsberufe, welche in der COVID-19-Krise besonders belastet waren, bei staatlichen COVID-19-Maßnahmen bis dato kaum unterstützt? Das zeitweise zelebrierte Klatschen als grundsätzlich gut gemeinte Anerkennung klang da wie Zynismus in den Ohren der Beschäftigten in diesen Bereichen.
Die aktuelle Gesetzesinitiative des Bundes zur Entgelterhöhung im Bereich der Pflege wird grundsätzlich begrüßt. Der Bund springt hier u.a. ein, wofür eigentlich die dafür zuständigen Bundesländer schon längst für Verbesserungen hätten sorgen müssen. Wieso ignorieren die zuständigen Landesregierungen diese für die Bevölkerung so wichtigen Bereiche, wo doch schon längst eine Pflege- und Betreuungskrise in Stadt und Land herrscht?
Mit der aktuellen Formulierung im vorliegenden Gesetzesentwurf „als Pflegeassistent bzw. Pflegeassistentin arbeitende Angehörige der Sozialbetreuungsberufe“ (§ 3 Abs. 1 Z 3) sind die meisten Berufsgruppen der Sozialbetreuungsberufe von der geplanten Entgelterhöhung überhaupt nicht erfasst!
Haben Berufsgruppen, welche u.a. Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen betreuen, denn nicht auch eine Entgelterhöhung verdient?
Beschäftigte im Bereich der Sozialbetreuungsberufe erfüllen Ihre Betreuungsaufgaben an den Menschen mit viel persönlichem Engagement und Herzblut. Aber auch Sie kommen bei steigender Arbeitsbelastung an ihre Grenzen und verdienen entsprechende finanzielle Anerkennung und Berücksichtigung bei der geplanten Entgelterhöhung. In diesem Zusammenhang fordern wir auch die 35 Stunden-Woche bei gleichbleibendem Lohn und vollem Personalausgleich.
Sollte es für diese Berufsgruppen nicht endlich auch Verbesserungen bei Entgelt und Arbeitsbedingungen geben, wird es wohl notwendig sein, auf der Straße auf sich aufmerksam zu machen und zahlreiche Protestaktionen zu starten!
Dr. Stefan Schön
UGÖD-Pressesprecher
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Der Beitrag UGÖD fordert Erhöhung der Gehälter aller Sozialbetreuungsberufe erschien zuerst auf TOP News Österreich – Nachrichten aus Österreich und der ganzen Welt.