Grüne: Entscheidung ohne Konsultation mit slowenischer Volksgruppe und Studierenden ist schwerer Affront – es braucht attraktive Studienbedingungen
Wien (OTS) – „Die Einstellung des Masterstudiums Slawistik am einzigen Standort im zweisprachigen Kärnten ist ein beispielloser Affront gegen die Volksgruppe. Sie steht auch in diametralem Widerspruch zur Logik des Volksgruppenschutzes. Ohne Einbindung der Volksgruppe wurden durch die Einstellung des Masterstudiums Slawistik an der Universität in Klagenfurt Fakten geschaffen und die Studierenden vor vollendete Tatsachen gestellt“, kritisiert Olga Voglauer, Volksgruppensprecherin der Grünen, scharf.
„Wenn es darauf ankommt, dann stecken alle wieder mal den Kopf in den Sand, ohne die Auswirkungen auf das bereits stark zurückgedrängte Slowenische in Kärnten/Koroška zu berücksichtigen. Die Symbolik ist jedenfalls verheerend und die Auswirkungen – sollte die Entscheidung nicht revidiert werden – sind desaströs“, sagt Voglauer und ergänzt: „Genug der ständigen feel-good-Sonntagsreden -sei es durch Landeshauptmann und Bildungsreferenten Peter Kaiser oder durch Universitätsrektor Oliver Vitouch. Ich vermisse jegliches Engagement und jegliche Lösungsorientierung, um attraktive Studienbedingungen am Universitätsstandort Klagenfurt im Alpe-Adria-Raum zu schaffen“, sagt Voglauer.
Ab dem Wintersemester 2022/2023 wird an der Alpen-Adria Universität in Klagenfurt das Masterstudium Slawistik eingestellt. Lediglich bis 11. Juli dieses Jahres ist noch eine Inskription möglich. „Das ist besonders enttäuschend, die Entscheidungsträger sind sich der politischen und praktischen Tragweite dieser Entscheidung scheinbar nicht im Entferntesten bewusst. Der Universitätssenat hat sich – aus guten Gründen – ausdrücklich gegen die Einstellung ausgesprochen. Der Stellenwert des Slowenischen sollte im heurigen Gedenkjahr gefördert werden. Was wir hier erleben ist keineswegs mit Sinn und Zweck des Staatsvertrages von Wien und den völkerrechtlichen Verpflichtungen Österreichs auf dem Gebiet des Minderheitenschutzes vereinbar“, meint Voglauer und ergänzt: „Wir Grüne sind in Kärnten/Koroska die einzige Partei, die das Potenzial des Slowenischen erkennt und sich nicht nur bei Sonntagsreden, sondern auch tatsächlich mit vollem Einsatz dafür stark macht. Wir lassen nicht locker, bis wir eine qualitativ hochwertige und durchgängige Ausbildung vom Kindergarten bis zur Uni in Kärnten/Koroška sichergestellt haben. Im Fall des Masterstudiums Slawistik ist das letzte Wort definitiv noch nicht gesprochen. Wir werden hier weitere Gespräche führen und uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln weiterhin für attraktive Rahmenbedingungen am Institut für Slawistik stark machen“, sagt Voglauer.
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Der Beitrag Voglauer zu Uni Klagenfurt: Einstellung des Masterstudiums Slawistik gleicht Totalversagen der Entscheidungsträger erschien zuerst auf TOP News Österreich – Nachrichten aus Österreich und der ganzen Welt.