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TIROLER TAGESZEITUNG „Leitartikel“ Ausgabe vom 9. Juli 2022, von Alois Vahrner: „Sorgen um unseren Wohlstand“

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Innsbruck (OTS) – Nach den dunklen und für alle belastenden Corona-Jahren, die eigentlich noch gar nicht vorbei sind, kam der Ukraine-Krieg und eine massive Teuerungswelle. Sicherheit und Wohlstand sind gleichermaßen gefährdet.

Kriege führen mögen andere, du, glückliches Österreich, heirate.“ Dieser berühmte Spruch wird oft zitiert, wenn der – freilich auch alles andere als unblutig verlaufene – Aufstieg und Machterhalt der Habsburger durch erfolgreiche Heiratspolitik charakterisiert werden soll. Papst Paul VI. nannte Österreich Anfang der 1970er-Jahre gar eine „Insel der Seligen“. Ein kleines, zu stetig wachsendem Wohlstand gekommenes Land, das sich in Zeiten des Kalten Krieges auch dank der Neutralität als Mittler zwischen den Blöcken profilieren konnte. Mit dem EU-Beitritt 1995 und später der EU-Osterweiterung gab es weitere Chancen, welche die gerade auch im Export und Tourismus starke Alpenrepublik geschickt auszunutzen verstand.
In Zeiten der neuen Krisen und Blockbildungen zwischen dem „Westen“ (hier vor allem den USA, der EU, Großbritannien und Japan) sowie den zusammenrückenden autokratischen Großmächten China und Russland sind die Spielräume für Alleingänge sehr eng geworden. All das sieht man bei der Eskalation nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Sicherheitspolitisch mag Österreich mit seinem ausgehungerten Bundesheer schon lange als Trittbrettfahrer unterwegs gewesen sein, beim aktuellen Sanktions-Wettlauf samt Folgen sind wir nicht viel mehr als ebenso voll getroffener Passagier.
Corona mit seinem turbulenten Auf und Ab mit Verschärfungen, Lockdowns und Lockerungen hat tief in Freiheitsrechte und Wirtschaftsleben eingegriffen – „dank“ vom Staat auf Pump finanzierter Hilfen in zweistelliger Milliardenhöhe wurden aber Verwerfungen bei Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt verhindert. Lieferketten-Probleme und die Geldschwemme der EZB mit Nullzinsen zur Mitfinanzierung maroder Euro-Länder gab es schon vorher. Letztere hat auch Österreichs Sparer schon vorher Jahr um Jahr zugunsten der Staaten um Milliarden enteignet. Jetzt hat sich die Teuerungswelle auf breiter Front massiv zugespitzt, der Euro rutschte auch wegen der Regressionsängste auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Die Menschen sorgen sich wegen der Teuerung um ihren Wohlstand und die Energieversorgung. Falls Russlands Präsident Wladimir Putin den Gashahn zudreht, wozu er zweifellos fähig ist, dann wird es tatsächlich bitter. Da würde Östereich, das sich besonders stark von russischem Gas abhängig gemacht hat, auch der langjährige Kuschelkurs von Politik und Wirtschaft mit Moskau wenig bringen. Deshalb sinkt auch hierzulande die Zustimmung zu den Sanktionen. Auch weil wohl die meisten fürchten, dass der Staat Wohlstand und Gasversorgung trotz aller Hilfspakete und Notfall-Pläne nur begrenzt sichern kann.

Tiroler Tageszeitung
0512 5354 5101
[email protected]

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