Rechtzeitiges Abfedern der Konsequenzen aus den Sanktionen notwendig
Wien (OTS) – „Europas und insbesondere Österreichs und Deutschlands Wirtschafts- und Wohlstandsentwicklung hängen maßgeblich an der Gasversorgung aus Russland. Wer diese, aus nachvollziehbaren humanitären, völkerrechtlichen und demokratiepolitischen Motiven aufs Spiel setzt, sollte Alternativen an der Hand haben bzw. sich entschlossen um solche kümmern“, so der Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Karlheinz Kopf, hinsichtlich der derzeitigen Diskussion rund um die Folgen der Sanktionen gegen Russland.
Aus jetziger Sicht wird Österreich auch im Jahr der angestrebten Klimaneutralität 2040 für verschiedene Erzeugungsprozesse noch Gas brauchen und das voraussichtlich in etwa im selben Umfang wie derzeit. Zu hoffen ist jedoch, dass es zukünftig kein Erdgas mehr, sondern Wasserstoff und Biomethan sein wird. Kopf: „Auf dem Weg dorthin wird allerdings Erdgas eine unverzichtbare Brückentechnologie bleiben. Wenn dieses, bis dahin weiterhin benötigte Erdgas, nicht mehr aus Russland kommt – und damit ist jederzeit zu rechnen – müssen kurz- und mittelfristige Alternativen sichergestellt sein. Sonst steuern wir wirtschaftlich, aber daraus folgend auch sozial, auf düstere Zeiten zu.“
Alternative Beschaffungsmöglichkeiten und Infrastrukturmaßnahmen rasch umsetzen
Aus Sicht des WKÖ-Generalsekretärs zeigt sich ganz klar, dass vor allem jene, die auf europäischer Ebene am vehementesten an der Sanktionsschraube gegen Russland gedreht haben, entweder die geringste Gasabhängigkeit von Russland haben, oder die Folgen eines möglichen Gaslieferstopps nicht mitbedacht haben. „Österreich hingegen wurde für seine Mahnungen zur Vorsicht von anderen ständig als zögerlich und zu ‚russlandfreundlich‘ kritisiert. Keiner der Kritiker hat der Bevölkerung je den möglichen Preis für diese harte Haltung umfänglich offen genannt“, so Kopf.
Um der drohenden Rezession aus einem gänzlichen russischen Gaslieferstopp zu entgehen, muss raschest jede alternative Beschaffungsmöglichkeit genutzt werden, wobei Österreich in Bezug auf Intensität und Geschwindigkeit seitens des zuständigen Ministeriums noch Luft nach oben hat.
Und das gilt auch für die Bereitschaft, über den eigenen ideologischen Schatten zu springen, wenn es um mittelfristig hilfreiche bzw. notwendige Infrastrukturmaßnahmen geht. Aber dieselben Personen und Organisationen, die der Wirtschaft ständig das “Ausrollen des roten Teppichs für Putin” vorwerfen, verteufeln gleichzeitig z.B. die Überlegungen, heimische Gasreserven zu fördern oder Produktions- und Leitungsinfrastruktur im “übergeordneten staatlichen Interesse” rasch auszubauen und versuchen permanent genau dies zu verhindern, so der Generalsekretär der WKÖ abschließend. (HR)
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Der Beitrag WKÖ-Kopf: „Wer A sagt, muss auch B sagen“ erschien zuerst auf TOP News Österreich – Nachrichten aus Österreich und der ganzen Welt.